Das neue Bauhaus Museum setzt sich aus einem unterirdisch und einem oberirdisch angeordneten Gebäudeteil zusammen. Der oberirdische dreigeschossige Gebäudeteil präsentiert sich als kompakter maßvoller Solitärbaukörper, der den neu entstandenen Platz zwischen neuer Weimarhalle und dem einstigen Gauforum selbstbewusst besetzt.
Dabei sucht das Gebäude bewusst die Auseinandersetzung zum benachbarten Gauforum, indem es sich sowohl in seiner Material- und Formsprache als auch in seiner Ausrichtung klar absetzt und sich in seiner architektonischen Ausprägung deutlich von diesem differenziert.
In seiner Ausrichtung nimmt das neue Bauhaus Museum einen eindeutigen Bezug auf das etwas tiefer gelegenen „congress-centrum neue weimarhalle“ mit seiner verbindenden Freitreppenanlage und erzeugt eine spannungsvolle Vis-à-Vis Situation. Gleichzeitig wendet sich der Baukörper selbstbewusst von der monumental anmutenden rechtwinklig angelegten Großarchitektur des Gauforums ab.
Der unterirdische Gebäudeteil thematisiert den Übergang vom urbanem Kontext zum Landschaftsraum des angrenzenden Weimarhallenparks, indem er zum Einen eine neue bauliche Parkkante definiert, sich zum Anderen aber mit einer großen Freitreppenanlage sowie dem neu geschaffenen „Parkbalkon“ zu diesem öffnet und diesen für diesen Ort erleb- und begehbar macht. Ein ca. 35m langes „Parkfenster“ öffnet sich ebenengleich zur Parkanlage und bindet den panoramaartigen Ausblick in die Ausstellung ein.
Das markante oberirdische Bauvolumen artikuliert sich bewusst als einfacher scharfkantiger Baukörper, der einen klaren Kontrapunkt zur stark reliefierten Ausprägung des Landesverwaltungsamtes setzt.
An seiner Nordseite erhält der strenge kubische Baukörper einen massiv ausgeprägten Rücken, der sich als ablesbares Bauteil in den einzelnen Geschossebenen fortsetzt und sich mit der fugenlosen Anmutung der Obergeschoss-Fassaden bindet. Gleichzeitig gibt er mit seiner C-förmigen Ausformung ein offenes gläsernes Erdgeschoss frei, welches sich nach Süden, Osten und Westen hin großzügig zum angrenzenden Platz und Parkraum öffnet und eine einladende Eingangssituation entstehen lässt.
Inhaltlich beinhaltet dieses „Rückgrad“ des Bauhaus-Museums neben der zentralen Erschließung einen Großteil der infrastrukturellen Einrichtungen des Museums (Büro, WC, Shop, Nebenräume).
In seinem oberen Geschoss erhält der Baukörper einen in die Baufigur eingeschnittenen Lichthof, welcher als Werkhof für die hier angeordnete Museumspädagogische Nutzung dient.