Der Neubau der Kindertagesstätte Ernst Fahlbusch fügt sich ruhig und sensibel in die vorhandene städtebauliche Situation ein und ergänzt den Standort um eine weitere attraktive Bildungs- und Sozialeinrichtung. Durch seine aus zwei ineinandergeschobenen Volumen bestehende Baufigur (QUER- und LÄNGSBAU) formuliert der Baukörper eine differenzierte Antwort auf die vorhandene städtebauliche Situation. Dabei definiert sie klare Raumkanten und gliedert die Baumassen ebenso wie die jeweils angrenzenden Nutzungsbereiche in selbstverständlicher Weise. Die orthogonale Ausrichtung des QUERBAUS erzeugt eine klare bauliche Adressierung zur Ernst-Fahlbusch-Straße. Durch den Rücksprung des LÄNGSBAUS entsteht ein gefasster Vorbereich, der die Wendeschleife, die darüber erschlossenen Stellplätze und den neuen Vorplatz in das Gestaltungskonzept integriert. Gleichzeitig entsteht ein einladender, multifunktional nutzbarer Vorbereich für die KITA. Durch die leichte Höhenversatz von QUERBAU und LÄNGSBAU um 50cm bettet sich die KITA sensibel in die vorhandene Topografie ein, so dass die erforderlichen Erdbewegungen auf ein Minimum reduziert werden. Im Inneren sorgt eine flach geneigte Rampe innerhalb des Spielflurs für die barrierefreie Anbindung.
Große zusammenhängende Grünflächen, durchgängig begrünte Dach- und Terrassenflächen sowie wenige gepflasterte (aber versickerungsfähige) Flächen erzeugen ein naturnahes Gesamtkonzept, das sich sensibel in den vorhandenen Grünraum einfügt.
Die ortstypische Gestalt der Dachfiguren mit ihrer differenzierten Satteldachtypologie lässt den Baukörper mit der bestehenden Siedlung verschmelzen. Überdies erzeugt der Neubau mit seiner prägende Gebäudesilhouette ein stadträumliches Merkzeichen als auch einen identitätsstiftenden Lernort für die Kinder.
Das Raumprogramm der Kita soll drei Kindergartengruppen mit je 25 Kindern und zwei Krippengruppen mit 15 Kindern umfassen, davon ist jeweils eine Gruppe integrativ vorgesehen. Neben den generellen funktionellen Anforderungen an das Gebäude, sollten bei den Entwürfen insbesondere die pädagogischen Raumbedürfnisse bedacht und Raumbeziehungen geschaffen werden, damit ein fließender Tagesablauf in der neuen Kita ermöglicht wird. Das Raumkonzept sollte zukunftsfähig aufgestellt werden, um den wandelnden und entwickelnden Anforderungsprofilen gerecht zu werden.
Durch die Wahl geeigneter Baustoffe, geschickter Planung und den Einsatz von klimafreundlichen Wärmeerzeugern leistet das Gebäude einen Beitrag zur Klimaneutralität und somit zur umweltfreundlichen Entwicklung der Stadt Göttingen.